Die Kirche kennt drei Grunddienste, in denen sie den Auftrag Jesu verwirklicht.
So ist es Aufgabe der Kirche und der Christen
• vom Evangelium Zeugnis zu geben (Martyria oder Verkündigung),
• das Gedächtnis Jesu (die Eucharistie) zu feiern und damit die Menschen im Alltag und in ihren Lebensvollzügen zu stärken (Liturgia)
• und schließlich die konkrete Nächstenliebe spürbar und erfahrbar zu machen (Diakonia).
Die evangelische Kirche bezeichnet ihren tätigen Liebesdienst als Diakonie und bleibt damit nahe am lateinischen Ursprungswort "Diakonia". Die katholische Kirche hat es vorgezogen, dasselbe Tun mit Caritas (Liebe) zu bezeichnen.
In unserer Pfarrei sind es vor allem Frauen, die sich ehrenamtlich dem Dienst am Nächsten widmen. Sie tun dies gemeinsam mit dem leitenden Pfarrer, in Zusammenarbeit mit einem Diakon.
Caritas ist ein stiller unauffälliger Dienst, allein schon deshalb, weil es den mittellosen Menschen äußerst schwer fällt, ihre Not auszusprechen. Der Gang zum Sozialamt wäre für die meisten viel
zu
öffentlich. Diskretion ist daher Grundlage für die Vertrauenswürdigkeit der Mitarbeiter im Dienst der Caritas.
Soweit erforderlich und möglich werden materielle Hilfen gewährt, wie z. B. bei der Beschaffung von Kleidung, Schulausstattung und Wohnungsausstattung. Kindern wird ermöglicht, am Mittagessen im Kindergarten bzw. in der Offenen Ganztagsschule teilzunehmen. Für die Ferienfreizeiten kann es einen Zuschuss für die Teilnahme geben.
Immer wichtiger werden die Hilfen für Menschen mit Migrations- und Flüchtlingshintergrund. Dabei geht es um praktische Anleitung und Hilfen bei der Eingliederung wie z. B.: Betreuungsgespräche,
technische Anleitung für den Umgang mit Haushaltsgeräten, Einkäufe, Behördengänge, Arztbesuche und vieles mehr. Vor diesem Hintergrund geht es um viel mehr als um finanzielle Hilfe. Hier ist
persönlicher Einsatz gefragt, der zurzeit von der örtlichen Caritas kaum noch zu leisten ist.
Eine umfassende Arbeit der Caritas ist abhängig davon, über wie viele engagierte ehrenamtliche Mitglieder sie verfügt.
Zurzeit werden händeringend Integrationslotsen gesucht, um Flüchtlingen und Migranten den Weg in unsere Gesellschaft zu erleichtern oder gar erst möglich zu machen. Diese Integrationslotsen
wer-den nicht allein gelassen. Die Caritas sorgt für ihre Ausbildung und fachliche Begleitung. Gemeinsam mit der Katholischen Frauengemeinschaft vor Ort organisiert die Caritas
Krankenhausbesuchsdienste. Dies sind nur einige Beispiele für das caritative Engagement.
Caritas vor Ort ist für ihren Dienst auf Spenden angewiesen. Dazu gehört auch die jährliche Haussammlung, die von ehrenamtlichen Sammlern durchgeführt wird. Das Geld, das vor Ort gesammelt wird,
bleibt auch vor Ort. Um das zu belegen und um einen sorgfältigen Umgang mit dem Geld nachzuweisen, gibt es eine jährliche Buchhaltungsprüfung durch die Diözese.