Kirchenname: St. Anna-Kapelle
Standort: Höpingen, direkt an der L 555
Geburtstag: Die jetzige Höpinger Kapelle ist Nachfolgerin eines sehr viel älteren Gotteshauses, über dessen Anfänge keine Daten bekannt sind. 1837 wurde die Kapelle aus Material des nahen Steinbruchs erbaut und im Sommer 1838 eingeweiht.
Was ist besonders an mir?
An die Vorgängerkirche erinnert eine Steinplatte in der Chorwand mit Wappenbild und der (übersetzten) Inschrift: „Im Jahre 1698 ist diese Kapelle zu Ehren der Hl. Anna erneuert bzw. vergrößert
worden auf Kosten der Witwe Anna Christine Epping und des Herrn Antonius Schmidtjohann, Doktors beider Rechte“.
Künstlerisches Kleinod der Kapelle ist die spätgotische Holzplastik der Anna Selbdritt. (Selbdritt bedeutet die gemeinsame Darstellung der Heiligen Anna mit ihrer Tochter Maria und dem
Jesuskind.) Niemand weiß genau, wie die Holzplastik nach Höpingen gekommen ist. Das Bild war Mittelpunkt des heimischen St. Anna-Kults, zu dem nicht nur die Darfelder wallfahrteten. Dieses geht
aus den Kirchenbüchern der Gemeinde aus der Zeit des 30-jährigen Krieges hervor. Nach der mündlichen Überlieferung wurde das Bild im 30-jährigen Krieg vor den anrückenden Hessen in den
jenseits der Straße liegenden St. Anna-Brunnen geworfen, um es zu verstecken. Später wurde es wieder geborgen, der Brunnen aber zugeschüttet.
Was feiere ich am liebsten?
Neben den Gottesdiensten feiern die engagierten Mitglieder des Kapellenvereins, deren Familien und Gönnern das Kapellenfest, welches zu besonderen Anlässen gefeiert wird. Alle zwei Jahre wird das
Schützenfest direkt an der Kapelle gefeiert.
Wer arbeitet hier?
Neben den pastoralen Mitarbeitern sind besonders die Mitglieder des Kapellenvereins zu nennen. Der eigenständige Kapellenverein verwaltet die St. Anna-Kapelle. Ohne den ehrenamtlichen Einsatz
dieser tüchtigen Helfer wäre eine solch adäquate Erhaltung der Kapelle nicht möglich. Der Kapellenverein arbeitet eng mit dem Schützenverein zusammen. Für die Kapelle halten alle zusammen!
Welcher Patron ist hier zu Hause?
Die Kirche wurde der Heiligen Anna geweiht. Das Patronatsfest wird am 26. Juli gefeiert. Die Heilige Anna ist die Mutter Marias und damit
die Großmutter unseres Heilandes Jesus Christus. Erst nach zwanzigjähriger kinderloser Ehe mit Joachim wurde Maria geboren.
Nach der Legende brachte Anna ihre Tochter in Erfüllung eines Gelübdes im Alter von drei Jahren zur Erziehung in den Tempel nach Jerusalem. Die Verehrung Annas manifestiert sich in den Legenden zu ihrer Vita, in Erzählungen über die nach ihrem Tod gewirkten Wunder, in Gebeten und in bildlichen Darstellungen.
Besonders im deutsch-niederländischen Raum sind die Darstellungen in Form der Anna Selbdritt beliebt. Mutter Anna ist die Patronin fast aller Frauenberufe und die Schutzhelferin der Mütter und der Ehe.